Die Oberliga-Handballer vom TvdH Oldenburg haben beim 26:26 bei den Hunte-Aue Löwen in Diepholz erstmals in dieser Saison unentschieden gespielt. Trainer Ivo Warnecke sprach nach einer über die komplette Spielzeit engen Partie einerseits von einem „verlorenen“, andererseits von einem „gewonnenen Punkt“.

Im ersten Durchgang führte zumeist der TvdH, der sich jedoch nur einmal, beim Stand von 6:3, mit drei Toren absetzen konnte (10:38 Minuten). Die Hunte-Aue Löwen gingen vor der Halbzeit einzig beim 9:8 durch Marko Pernar in Führung. Den Oberliga-Top-Torschützen (138 Tore) bekamen die Oldenburger insgesamt nicht in den Griff: „Wir wollten gegen ihn immer die Überzahl in der Deckung herstellen. Und das ist uns nicht gelungen“, kritisierte Warnecke aufgrund von Pernars acht erzielten Toren. Trotzdem stand zur Halbzeit eine knappe 13:12-Führung aus Oldenburger Sicht.

Auch im zweiten Durchgang führte der Gast aus Oldenburg einzig beim 15:12 mit drei Toren (33:30). Die Löwen brachten im Gegensatz zur ersten Halbzeit zwei Führungen zustande, jeweils in doppelter Überzahl ein 16:15 (37:22) und ein 25:24 (57:16).

Der TvdH drehte das Ergebnis 25 Sekunden vor Schluss noch zu seinen Gunsten zu einer 26:25-Führung. Den Schlusspunkt setzten aber die Gastgeber durch Jan Linne, der Sekunden vor dem Ende nach einem Pfostentreffer den Abpraller zum 26:26 verwertete. „Da müssen wir uns mit allem, was wir haben, auf den Ball werfen“, kritisierte Warnecke.

Im Anschluss hätte der TvdH bei leerem Tor der Gastgeber einen weiteren Angriff starten können. Der Schiedsrichter pfiff aber den Vorteil nach einem vermeintlichen Foul an einem Oldenburger ab. „Am Ende ist es eine etwas unglückliche Schiedsrichterentscheidung, zu der es aber gar nicht kommen kann, wenn wir es vorher cleverer lösen“, hielt Warnecke fest. Der Trainer monierte, den eigenen Angriff vor dem Ausgleich zu schnell abgeschlossen zu haben: „Dadurch geben wir den Hunte-Aue Löwen nochmal die Chance.“ Nach „zu vielen Zwei-Minute-Strafen“ und der doppelten Unterzahl kurz vor Schluss sprach Warnecke von einem „gewonnenen Punkt“, ärgerte sich aber: „Wegen der letzten Szenen und weil wir viel geführt haben, ist es auch ein verlorener Punkt.“

Bester Werfer der Oldenburger war mit acht Treffern Aljoscha Mick, der nach seinem Abitur im Sommer eine längere Auslandsreise anstrebt. Für dessen voraussichtlichen Abgang hat der TvdH deshalb zur neuen Saison in Adam Pal Verstärkung geholt. Der Ungar spielt wie Mick im rechten Rückraum und kommt mit Drittliga-Erfahrung vom TV Cloppenburg. „Wir sind jetzt froh, dass wir einen möglichen Verlust mit dem Neuzugang Adam Pal ausgleichen können“, sagte der Sportliche Leiter Ralf Hafemann.

Schon an diesem Mittwoch (20 Uhr, Brandsweg) kann der TvdH wieder zwei Punkte einfahren. Der Tabellenvierte empfängt dann den Neunten HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Dabei muss Warnecke seinen Innenblock wohl erneut umstellen. Joost Sanders wird aus privaten Gründen fehlen. Niclas Hafemann wird an diesem Dienstag wieder ins Training einsteigen, aber „wahrscheinlich noch nicht spielen können“, so Warnecke.

Quelle: NWZ-Online