Nach der 25:27-Heimniederlage gegen die SG Achim/Baden steht der TvdH Oldenburg in der Handball-Oberliga weiterhin auf Platz drei (18:8 Punkte), hat es aber verpasst, Druck auf die SG VTB/Altjührden und die HSG Nienburg aufzubauen. Deren direktes Duell war am Samstag coronabedingt ausgefallen. Oldenburgs Teammanager Matthias Voß sieht in der aktuellen Saison eine „Achterbahnfahrt“, die sich jedoch auch auf die Niederlage gegen Achim beziehen lässt.
Selten bergauf
Die TvdH-Achterbahn fuhr im ersten Durchgang nur selten bergauf. Erst nach fünf Minuten erzielte Oldenburg den ersten Treffer (1:2). Näher als auf ein Tor kamen die Oldenburger in der gesamten ersten Halbzeit aber nicht heran. Zumeist führte der Gast mit zwei oder drei Toren. Voß hadert deshalb mit einem bekannten TvdH-Problem: „Wir haben gesagt, dass wir mit 100 Prozent Überzeugung und Wille da ran gehen müssen. Genau das haben wir in der ersten Halbzeit nicht umsetzen können.“
Bereits bei der 24:25-Niederlage in Elsfleth zwei Wochen zuvor hatten die Oldenburger dieses Problem ausgemacht. Nachdem genau diese Einstellung beim Sieg in Nienburg (26:27) vor einer Woche dann wieder der Trumpf war, hat Voß eine Erklärung für den Rückfall: „Ich schiebe es auf Unerfahrenheit. Die jungen Spieler können damit noch nicht umgehen. Es ist eine Achterbahnfahrt.“
Am Ende des ersten Durchgangs, in dem dem TvdH defensiv „zu viele Fehler“ unterliefen und „die nötige Entschlossenheit“ fehlte, führte Achim mit 14:12. Die Oldenburger kamen verbessert aus der Kabine und gingen keine vier Minuten nach Wiederbeginn mit 15:14 in Führung.
Mehr Attacke
In der Pause habe Trainer Ivo Warnecke der Mannschaft unter anderem nahegelegt, „die gegnerische Mannschaft in unserem Neunmeter mehr zu attackieren“, so Voß: „Wir waren da zu passiv. Das hat uns das Genick gebrochen.“ Das sei in der zweiten Halbzeit etwas besser geworden.
So ging es für den TvdH wieder bergauf, nach 40 Minuten stand für den TvdH eine Drei-Tore-Führung (19:16). Diese konnte das Team zu Voß’ Ärger aber nicht halten: „Da müssen wir den Sack zu machen. Dass wir es dann wieder aus der Hand geben, ist wirklich auf Unerfahrenheit und fehlende Cleverness zurückzuführen.“ Das nächste Tal war nach 53 Minuten erreicht, als die Gäste mit drei Toren führten (21:24). Danach fuhr die TvdH-Achterbahn wieder aufwärts und kam viereinhalb Minuten vor Schluss durch Aydrian Dröge zum 24:24. Für den Gipfel reichte das aber nicht mehr, Achim gewann mit 27:25 am Brandsweg.
Am nächsten Samstag reist der TvdH zum Tabellenersten aus Varel, wo die Mannschaft aber „total befreit“ (Voß) aufspielen könne. Gut für die Oldenburger, dass es nach einer Achterbahn-Abfahrt in der Regel wieder bergauf geht.
Quelle: NWZ – Sport